Letzte Aktualisierung am: 9. Oktober 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Die Plattform YouTube bietet Nutzern die Möglichkeit, Videos im Internet zu veröffentlichen und mit der Welt zu teilen. Dabei müssen die Ersteller – auch als Creator bezeichnet – grundsätzlich die gesetzlichen Vorgaben zum Urheberrecht beachten. Wer sich hingegen fremde Inhalte zu eigen macht, muss ggf. mit einer Urheberrechtsbeschwerde auf YouTube und den damit einhergehenden Konsequenzen rechnen.
Inhalt
FAQ: Urheberrechtsbeschwerde bei YouTube
Verwerten unbefugte Dritte unerlaubt urheberrechtlich geschützte Inhalte, können die Urheber auf YouTube eine Beschwerde wegen einer solchen Urheberrechtsverletzung einreichen.
Liegt für ein YouTube-Video eine Urheberrechtsbeschwerde vor, kann dieses daraufhin im Internet gelöscht werden. Außerdem muss der verantwortliche Creator mit einer Urheberrechtsverwarnung rechnen. Welche Konsequenzen diese hat, erfahren Sie hier.
Haben Sie auf YouTube eine unbegründete Beschwerde zum Urheberrecht eines Videos erhalten, haben Sie grundsätzlich die Möglichkeit, eine Gegendarstellung einzureichen. Hier erfahren Sie, worauf es dabei ankommt.
Mitunter wird YouTube auch für die Archivierung privater Videos genutzt, bei denen eine Veröffentlichung nicht vorgesehen ist. Es handelt sich dabei also eigentlich um eine Privatkopie. Ungeachtet des Zweckes müssen aber alle Uploads den Vorgaben des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) entsprechen. So droht ggf. auch eine Urheberrechtsbeschwerde für YouTube-Videos, die privat sind, wenn diese etwa urheberrechtlich geschützter Musik unterlegt sind.
Wann droht eine Beschwerde wegen einer Urheberrechtsverletzung auf YouTube?
Das Urheberrecht hat grundsätzlich auch im Internet Bestand, allerdings stellt die digitale Welt Urheber und Medienunternehmen wie YouTube vor große Herausforderungen. Denn aufgrund der schieren Menge an Daten – pro Minute werden weltweit durchschnittlich 500 Stunden Video bei YouTube hochgeladen – ist eine individuelle Prüfung der Inhalte kaum noch möglich.
Daher hat YouTube Tools entwickelt, die potentielle Urheberrechtsverletzungen erkennen können und die geschädigten Urheber über den Verstoß informieren. Diese können dann eine Urheberrechtsbeschwerde bei YouTube einreichen und einen Antrag auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen stellen. Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, dass Video nicht gesperrt wird und der geschädigte Urheber stattdessen die Einnahmen erhält, die durch die Monetarisierung des entsprechenden Videos generiert werden.
Wird ein Video aufgrund einer Urheberrechtsbeschwerde auf YouTube entfernt, führt dies zudem zu einer sogenannten Urheberrechtsverwarnung (auch als Copyright Strike bezeichnet). Zu den Folgen einer Urheberrechtsverwarnung heißt es bei der YouTube-Hilfe:
Wir alle machen mal Fehler. Daher ist eine Urheberrechtsverwarnung vor allem als Warnung zu verstehen. Wenn du zum ersten Mal eine Urheberrechtsverwarnung erhalten hast, musst du den Kurs zum Urheberrecht absolvieren. Im Kurs zum Urheberrecht lernen Creator, worauf es beim Urheberrecht ankommt und wie YouTube für dessen Einhaltung sorgt.
Die Verwarnungen bleiben in der Regel für 90 Tage bestehen. Wer in dieser Zeit weitere Urheberrechtsverletzungen begeht, muss mit weitreichenden Konsequenzen rechnen. So passiert bei drei Urheberrechtsverwarnungen Folgendes:
- Kündigung des Kontos
- Löschung aller hochgeladenen Videos
- Erstellung neuer Kanäle nicht mehr möglich
Konsequenzen drohen allerdings nicht nur auf der Videoplattform YouTube. So kann eine Urheberrechtsverletzung auch eine Abmahnung samt Unterlassungserklärung nach sich ziehen. Der geschädigte Urheber kann im Zuge dessen zudem einen Anspruch auf Schadensersatz geltend machen.
Nicht selten ist bei YouTube eine Urheberrechtsbeschwerde auf die Musik zurückzuführen. Denn wer urheberrechtlich geschützte Songs zur Untermalung nutzen will, benötigt dafür das Einverständnis der Urheber und muss ggf. eine entsprechende Lizenz erwerben.
Bei YouTube eine Urheberrechtsbeschwerde erhalten: Was kann ich tun?
Wurde ein Inhalt fälschlicherweise aufgrund einer Urheberrechtsbeschwerde auf YouTube entfernt, können die betroffenen Creator eine Gegendarstellung einreichen. Dabei handelt es sich um ein rechtliches Ersuchen zur Reaktivierung von Inhalten.
Um die Erfolgsaussichten für Ihre Gegendarstellung zu erhöhen, sollte diese eine Begründung enthalten, welche die Verwendung der Inhalte zulässt. Mögliche Gründe dafür können sein:
- Eigenes Urheberrecht
- Belege für den Erwerb einer Lizenz oder die Erlaubnis des Urhebers
- Schranken des Urheberrechts finden Anwendung
- Genutzter Inhalt unterliegt nicht dem Urheberrecht (gemeinfrei)
Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, mit der Person, die die Urheberrechtsbeschwerde bei YouTube eingereicht hat, direkt in Kontakt zu treten und mit diesem eine Einigung zu erzielen, damit dieser die Beschwerde zurückzieht.
Urheberrechtsbeschwerde bei YouTube – kurz und kompakt
Wer auf der Videoplattform YouTube gegen das Urheberrecht verstößt, muss mit einer Urheberrechtsbeschwerde rechnen. Auf YouTube kann diese zur Entfernung des entsprechenden Videos und bei wiederholten Verstößen zur Löschung des Nutzerkontos führen.
13. Februar 2024 at 16:16
Hallo Nicole,
vielen Dank für den informativen Artikel. Leider bietet YouTube keine ausreichenden Schutzmaßnahmen gegen betrügerische Urheberrechtsansprüche. Es scheint, dass YouTube die Überprüfung solcher Ansprüche nicht gründlich genug durchführt. Das Content ID Tool funktioniert eher mangelhaft als zuverlässig. Unser YouTube-Kanal wird kontinuierlich von einem Kanal belästigt, der offensichtlich nur existiert, um betrügerische Urheberrechtsansprüche geltend zu machen. Dieser Kanal besteht aus etwa zehn minderwertigen Audioaufnahmen, vermutlich mit einem Handy aufgenommen, auf denen der Urheber gemeinfreie Gesänge von Passanten in der Öffentlichkeit festhält. Wir übertragen regelmäßig Live-Streams, in denen ein Männerchor einen dieser gemeinfreien Gesänge singt. Dennoch werden wir nach jedem Livestream erneut mit falschen Urheberrechtsansprüchen von diesem Kanal belästigt, obwohl wir seine Ansprüche bereits zahlreiche Male erfolgreich abgewehrt haben. Wir haben bereits verschiedene Instanzen bei YouTube sowie den Urheberrechtsvertreter des Kanals (Believe Music) kontaktiert, doch beide weigern sich, angemessen zu reagieren. Was kann man in einer solchen Situation tun? Ich bin sicher, dass dieses Problem viele YouTube-Kanalbetreiber betrifft, jedoch leider kaum Beachtung findet. Vielen Dank.